Geschichte
Startschuss 1970
Die Geschichte des Tennisvereins Oberhöchstadt beginnt im Jahr 1970. In dem Jahr, in dem Andre Agassi das Licht der Welt erblickte, starteten einige Bürger in Oberhöchstadt eine Initiative mit dem Ziel, Tennisplätze zu bauen bzw. einen Tennisverein zu gründen. Es sollten fast 5 Jahre vergehen von der Idee bis zum ersten Spielbetrieb: Beleg für viele Hürden und Schwierigkeiten, die mit großem Engagement und Zähigkeit gemeistert wurden.
Der damalige Bürgermeister von Kronberg, Rudolf Möller, hatte die Idee, das Gelände am Ende der „Schönen Aussicht“ für den Tennisplatz zu nutzen. Eine hervorragende Entscheidung, wie Besucher der Anlage aufgrund der wunderbaren Lage heute bestätigen können.
Die eigentlichen Schwierigkeiten fingen aber jetzt erst an. Denn es gab noch keinen Flächennutzungsplan und für die benötigten ca. 11.000 Quadratmeter Freifläche waren verschiedene Eigentümer eingetragen. Es dauerte 2,5 Jahre, bis die Verhandlungen mit dem Regierungspräsidenten, dem Landwirtschaftsamt, dem Umlandverband und den Eigentümern zu Erfolg führten und ein arrondiertes, baureifes Grundstück vorlag, das dann in Erbpacht vom Hospital zum Heiligen Geist übernommen werden konnte.
Mut und Sparsamkeit
Zu diesem Zeitpunkt, 1974, hatte der Verein bereits 200 Mitglieder. In Erwartung weiterer Mitglieder wurde entschieden, 6 statt der benötigten 4 Plätze zu bauen. Eine mutige Entscheidung, denn der Verein musste den Bau der Anlage selbst finanzieren. Dazu erforderlich waren Bankkredite, die von Vorstandsmitgliedern verbürgt wurden, aber auch Mitgliederdarlehen. Sparsamkeit und Eigeninitiative waren nun gefordert!
Eine besondere Möglichkeit zur Sparsamkeit bot die Kronberger Rohrleitungsbaugesellschaft, die 250m Wasserleitung mit 10 Zapfstellen zu Selbstkosten verlegte und dem Verein die Möglichkeit gab, das besonders kostenintensive Ausheben der 2m tiefen Gräben selbst vorzunehmen. Diese Firma stellte kostenlos einen riesigen Bagger mit Fahrer zur Verfügung, vom Verein kamen die Hilfskräfte. Das Verlegen der Drainage und das Anlegen von Wegen und Rasenflächen wurde ebenfalls von den Mitgliedern übernommen.
Der erste Aufschlag 1975
Am 24. Mai 1975 war es endlich soweit: Ungefähr 3 Jahre nach der Vereinsgründung konnte auf sechs Plätzen Tennis gespielt werden. Mittlerweile hatte der Verein 310 Mitglieder, 250 Erwachsene und 60 Jugendliche.
Aus dem laufenden Spielbetrieb ergab sich schnell die Erkenntnis, dass es mit dem Abziehen und Wässern der Plätze nicht getan war. Um dauerhaft gepflegte Plätze zu haben, musste also dringend ein Platzwart gefunden werden. Nach verschiedenen kurzfristigen und provisorischen Lösungen wurde ab 1978 Guiseppe Minervini hierfür engagiert, der dem Verein seit dem ersten Spatenstich der Firma Rudhof bekannt war.
Nächste Herausforderung: Clubhaus
Nun gehören aber zu einer Tennisanlage nicht nur gepflegte Plätze, sondern auch ein Clubhaus. Dieses war 1975 aber überhaupt nicht zu finanzieren. Glücklicherweise hatte ein Mitglied von drei Baracken gehört, die bei einem Frankfurter Baukonzern vielleicht günstig zu haben wären. Das war auch der Fall, also wurden die Baracken tatsächlich übernommen und zur „Schönen Aussicht“ transportiert.
Der Anblick der üppigen Barackenteile (immerhin 160 Quadratmeter) konnte zu dieser Zeit weder den Vorstand, noch die aktiven Mitglieder wirklich erschrecken. Man war, so kurz nach der Fertigstellung der Plätze, kaum noch zu erschüttern.
Und wieder mussten viele Freiwillige, kaum dass die Plätze fertig waren, die Tennisschläger zur Seite legen und mit großem Einsatz ein Clubhaus bauen. Während es sich beim Bau der Tennisplätze um überwiegend einfache Arbeiten handelte, die vor allem Kraft und Kondition erforderten, waren beim Bau des Clubhauses Know-How und Kreativität gefragt. Der Verein hatte dabei das Glück, dass es Mitglieder gab, die genügend Fachkenntnis besaßen (Architekten, Bauingenieure) und für die der Clubhausbau zur Herausforderung wurde. Zwei Sommer lang wurde hart gearbeitet, dann war aus den drei Baracken ein gemütliches Clubhaus geworden.
Rasantes Wachstum
Obwohl sich mittlerweile herum gesprochen hatte, was die Mitglieder des TVO alles zu leisten hatten, schreckte das die Interessenten überhaupt nicht ab. Die Zahl der Bewerber um eine Mitgliedschaft stieg stetig rasant an. So beschloss der Vorstand noch im Jahr 1976, die Anlage um 2 Plätze, auf insgesamt 8 Plätze zu erweitern und damit zu komplettieren.
1982 hatte der Verein bereits 450 Mitglieder, davon 130 Jugendliche. 1986 übergab Rolf Sexauer das Amt des ersten Vorsitzenden nach ca. 14 Jahren an Robert Fiore. Im Sommer 1988 wurde das heutige Clubhaus eingeweiht.
Heute spielen im TVO verschiedene Mannschaften erfolgreich auf Landes- und Bezirksebene, viele davon sind Jugend-Mannschaften. Es ist sehr positiv und vielversprechend, dass immer wieder Spielerinnen und Spieler aus den U18-Mannschaften in die Damen- bzw. Herrenmannschaft aufrücken und hier auch erfolgreich sind.